Mittwoch, 24. August 2011

Von Holland nach Deutschland. Die Yamaha XV750 SE

Das Kellerprojekt Teil 1

Die Yamaha XV750 SE aus den Niederlanden

Die Yamaha aus den Niederlanden
Nach jahrelanger Abstinenz in Sachen Motorrad fahren wollte ich endlich mal wieder die Freiheit genießen . Mein Auto ein alter Ford Sierra 2.0 kostete einfach zu viel Geld und wurde verkauft. Allerdings wollte ich auf anderer Seite nicht auf den Komfort der Mobilität verzichten und so befasste ich mich neu mit dem Gedanken doch endlich mal wieder Motorrad fahren zu können. Da kam mir der Verkauf eine Yamaha XV750 SE für 400 Euro bei ebay gerade recht. Das man für 400 Euro nicht all zu viel verlangen kann war mir klar und so richtete ich mich jetzt schon Gedanklich auf einige Restaurationsarbeiten ein.
Nach einigen telefonischen Absprachen konnte ich dann zusammen mit einem Bekannten meine frisch erworbene XV aus den Niederlanden abholen und so zog nach einigen wuchten über die Kellertreppe, die XV   in meinen Keller ein.


Jetzt galt es zunächst einmal den Motor genauer unter die Lupe zu nehmen, denn dieser gab nach dem Anlassen unangenehmes Klappern von sich. Hörte sich an wie ein Ventilschlag im vorderen Zylinder. Also Motor ausbauen und der Sache auf den Grund gehen. Der Motorausbau ist bei der Yamaha XV 750 SE relativ schnell erledigt und so hatte ich nach ca 1 Stunde den Motor auf dem Rollibrett vor meinen Füßen liegen. Nun war alles frei zugänglich und ich konnte mich dem innenleben des Motors zuwenden. Schon nach einer weiteren Stunde stand die Diagnose fest. Lagerschaden. Das Pleullager am vorderen Zylinder hatte es total zerfressen. Der Reparaturaufwand wäre zu aufwendig geworden und so konnte dieser Motor nur noch als Ersatzteilträger genutzt werden.
Meine erste Euphorie war nun schon ein wenig gebremst und ich musste mich nun auf die Beschaffung eines neuen Motors konzentrieren. Gleichzeitig wuchs aber auch in mir der Gedanke und Wunsch, wenn schon dann auch richtig. Da die Motorbeschaffung sich als nicht so einfach erwies und der Zeitraum nicht vorhersehbar war konnte ich mich gedanklich mit dem Umbau beschäftigen. Ich erstellte mir eine Liste mit meinen Wunschvorstellungen um anhand dieser Liste im Internet nach geeigneten Teilen zu suchen.
Das auffinden von diversen teilen ist nicht schwierig jedoch verlangen einige Händler und auch Privatpersonen utopische Preise. Meistens sind es Teile aus Schlachtfesten. Ich habe schon Original gebrauchte Sitzbänke gesehen die für für 250 Euro angeboten wurden. Aber auch sämtliche Motorteile wie Zylinder, Kolben, Dichtungssätze, Schrauben , Luftfilter usw. findet man auch heute noch in den Verkaufsanzeigen äzb. bei ebay. Schwieriger wird es dann schon bei Anbauteilen wie den heiß begehrten Anlasser oder einer Original Auspuffanlage. Um so begehrte Umbauteile wie Sitzbänke, vorverlegte Fussrastenanlagen usw. braucht man schon ein wenig Geduld. Diesen Tipp sollte man als Teilesucher beherzigen. Nur ständige Kontrolle in den einschlägigen Verkaufsportalen bringt den gewünschten Erfolg. Ich habe zu guter letzt einen anderen Weg gewählt da ich mich ja auch noch auf die Suche nach einen neuen Motor begeben musste. Nach einer Anfrage bei einem Händler für einen Motor wurde mir dieser mir einer Laufleistung von 63000 km für 750 Euro angeboten. (geht´s denn noch?). Nach diesem Angebot und weiterer erfolgloser Suche entschied ich mich für einen anderen Weg. Also habe ich ausschau gehalten nach einer zweiten XV. Auch hier braucht man sehr viel Geduld denn die Kosten sollten ja niedrig bleiben. Also auf den richtigen Moment und das richtige Angebot warten und ständig Augen auf in den Verkaufsportalen.
In der zwischenzeit konnte ich mich dann der XV im Keller zuwenden. Ich habe sie zur weiteren Aufbereitung komplett in alle Einzelteile zerlegt. Bei dem Zerlegen fand ich ein weiteres Problem. Die Schwingenlager waren so dermaßen verrostet das die Schwinge ohne rohe Gewalt nicht mehr von dem hinteren Rahmen zu lösen war. Mühsame Versuche  die Welle aus den Schwingenlager zu bekommen scheiterten. Zu guter letzt half nur noch das einseitige abtrennen der Welle zwischen dem Rahmen und dem Lagergehäuse. Danach konnte ich die Welle mitsamt den festgerosteten und zerfressen Lagern nur mit einem dicken Feustel und kräftingen dängeln aus dem Lagergehäuse entfernen. Was mir da entgegen kam kann man sich einfach nicht vorstellen. ich denke das die Schwingenlager in ihren 30 Jahren nicht einmal erneuert wurden. Außerdem kann man die Lager nicht gelegentlich mal fetten, da sie von außen unzugänglich, in ihrem Lagergehäuse sitzen. Nur soviel sei verraten, die Lagerschalen sitzen heute noch in dem Lagergehäuse, der Rest des Schwingenlagers hatte sich im Laufe der 30 Jahren zusammen mit der Welle zu einem Rostbraunen irgendwas vereint. (einfaches und  preisgünstiges starrlegen des hinteren Rahmen)
Nach dem zerlegen konnte ich also nun beginnen sämtliche Teile in nutzbare und weniger nutzbare zu sortieren. Gott sei Dank traten nicht noch weitere Probleme auf. Rahmen, Seitenteile, Tank usw wurden gründlich gereinigt, entfettet und abgeschliffen sowie in schwarz matt neu lackiert. Alle Chromteile wurden nach gründlicher Reinigung aufpoliert. Schrauben und Muttern durch entfetten und reinigen wurden wieder gängig gemacht. Wenn man mal einige Tage damit verbracht hat merkt man erst mal aus wie vielen Einzel- und Kleinteile ein Motorrad besteht. Nun hatte ich alle noch nutzbaren Teile einer gründlichen Reinigung und Aufbearbeitung unterzogen. Alle Teile waren sortiert und warteten darauf wieder zu einem Motorrad zusammen gebaut zu werden.
Unterdessen war ich auch im Internet fündig geworden. Mir wurde eine XV für 500 Euro angeboten.

Weiter in Teil 2 

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